Ziele und rechtlicher Rahmen

„Jeder Mensch hat ohne Rücksicht auf seine wirtschaftliche Lage und Herkunft und sein Geschlecht ein Recht auf schulische Bildung, Erziehung und individuelle Förderung“.
Die individuelle Förderung aller Schülerinnen und Schüler ist ein zentraler Leitgedanke unseres Schulgesetzes. Jedes Kind mit seinen individuellen Lernbedürfnissen und -voraussetzungen hat somit den Anspruch, durch differenzierenden Unterricht so gefördert zu werden, dass ihm ein erfolgreiches Lernen ermöglicht wird. Unabhängig von seiner Herkunft soll jedes Kind die Chance erhalten, seine Potentiale optimal zu nutzen und zu entfalten. Auf diesem Grundgedanken fußt unser Förderkonzept.

 

Grundlegende Überlegungen zu Fördermaßnahmen

Bevor eine effektive Förderung erfolgen kann, muss eine ausführliche Diagnostik durchgeführt werden bzw. eine Dokumentation der Lernentwicklung vorliegen. Diese muss in regelmäßigen Abständen wiederholt oder überprüft werden, um die Förderung entsprechend anpassen zu können.
Förderung bedeutet für uns, die Schülerinnen und Schüler darin zu unterstützen, ihren Fähigkeiten und Fertigkeiten weiterzuentwickeln. Dabei ist uns wichtig, dass alle Kinder gefördert und gefordert werden.
Organisatorisch erfolgt Förderung in unserer Schule innerhalb des Klassenunterrichtes durch differenzierte Lernangebote und Teamteaching und außerhalb des Klassenunterrichtes in Einzelförderung oder Kleingruppen.

 

Förderung vor Schuleintritt

Bei der Schulanmeldung im Herbst wird die Schulfähigkeit der zukünftigen Schulkinder festgestellt. In einem ca. einstündigen „Unterrichtsspiel“, das von uns im Jahr 2017 entwickelt wurde, lösen die Kinder in Kleingruppen spielerisch Aufgaben, die den beobachtenden Lehrerinnen Aufschluss geben über grundlegende Voraussetzungen der Kinder in den Bereichen Mathematik, Deutsch, Grob- und Feinmotorik sowie Arbeits- und Sozialverhalten. Alternativ können die Schulneulinge mit dem gleichen Material in reduzierter Form getestet werden, wenn es die äußeren Rahmenbedingungen nicht anders zulassen.

Diese Erstdiagnostik erfolgt zum einen, um einzuschätzen, ob ggf. sonderpädagogischer Förderbedarf bestehen könnte. Zum anderen wird ermöglicht, die Eltern rechtzeitig beraten zu können, wie sie ihr Kind noch vor Schuleintritt optimal fördern können oder ob es ggf. sinnvoll sein könnte, das Kind beim Kinderarzt oder SPZ vorzustellen.
Die Eltern erhalten im Anschluss an das Schulspiel eine schriftliche Rückmeldung, welche Fähigkeiten für die erfolgreiche Mitarbeit in der Schule förderbedürftig sind und es werden konkrete Hinweise gegeben, wie die Kinder zu Hause gefördert werden können oder welche Maßnahmen ergriffen werden können.

Zwischen Oster- und Sommerferien besucht unsere Sozialpädagische Fachkraft die Vorschulkinder im Kindergarten, um diese persönlich kennen zu lernen. Bei diesem Besuch verschafft sich die Kollegin außerdem einen Überblick über die mathematischen und phonologischen Voraussetzungen des einzelnen Kindes kurz vor Schuleintritt. Als Grundlage für diese Diagnostik wurden von uns Aufgaben aus dem „Gruppentest zur Früherkennung von Lese- und Rechtschreibschwierigkeiten: Phonologische Bewusstheit bei Kindergartenkindern und Schulanfängern“ von Karl Heinz Barth und aus dem Programm „Kalkulie“ vom Cornelsen-Verlag zusammengestellt.
Die Ergebnisse werden in einer Excel-Tabelle erfasst und direkt bei Schuleintritt zu einer gezielten Förderung genutzt, um die Basiskompetenzen zu erreichen.

 

Förderung innerhalb des Unterrichtes

Wir fördern  und fordern wir die Schülerinnen und Schüler innerhalb des klassenbezogenen Unterrichts durch

  • offene Aufgabenstellungen
  • differenzierte Schwierigkeitsgrade
  • Reduzierung/ Erweiterung des Aufgabenumfangs
  • Bereitstellung von Anschauungsmaterialien, Tipps etc.
  • Nutzung unterschiedliche Zugangsmöglichkeiten
  • Partner- und Gruppenarbeit
  • Stationenlernen, Lerntheken und andere
  • offene Unterrichtsformen.
Die Schülerinnen und Schüler werden in ihrer Selbstständigkeit gefördert, damit sie ihren Lernprozess selber gestalten können und lernen, dafür Verantwortung zu übernehmen.

 

Leseförderung

Da das Lesen als Schlüsselkompetenz für erfolgreiches Lernen eine besondere Bedeutung hat und das Wecken von Lesefreude für uns ebenfalls sehr wichtig ist, hat die Leseförderung an unserer Schule einen hohen Stellenwert.
Zu Beginn eines jeden Halbjahres wird in den Klassen 2 bis 4 der Stolperwörter-Lesetest durchgeführt, der Aufschluss über die Leseleistung des einzelnen Kindes gibt. Er dient als Grundlage für die Bildung homogener, jahrgangsübergreifender Lesegruppen, die sich einmal wöchentlich für eine Stunde zum gemeinsamen Lesen treffen (Förderband Lesen). Mit Kindern, die auffällige Schwierigkeiten im Bereich Lesen haben, wird zur Ermittlung des individuellen Lernstands der Potsdamer Lesetest durchgeführt.

Desweiteren erfolgt Leseförderung durch

  • die Teilnahme am Leseprogramm „Antolin“
  • die Möglichkeit zur Buchausleihe in der Schulbibliothek
  • regelmäßiges Vorlesen
  • Besuche der Stadtbibliothek
  • Klassenlektüren im Unterricht
  • Einsatz von Leseeltern
  • Einsatz von Lesementor*innen.

 

Förderung im Bereich Rechtschreiben

Am Ende des ersten, zweiten und dritten Schuljahres wird in allen Klassen die Hamburger Schreibprobe durchgeführt. Diese soll Hinweise zum Förderbedarf innerhalb der Lerngruppe geben und frühzeitig Aufschluss darüber geben, ob eine Teilleistungsstörung vorliegen könnte. Kinder mit besonderem Förderbedarf werden wöchentlich in einer Kleingruppe gefördert.

 

Sprachförderung

siehe Fachkonzept DaZ

 

Förderung in Mathematik ab Klasse 1

Um Lernschwierigkeiten zu vermeiden, die später nicht mehr kompensiert werden können, erfolgt bereits ab dem ersten Schuljahr eine Kleingruppenförderung in Mathematik. Mit Hilfe des Konzeptes „Kalkulie“ von Cornelsen werden Rechenschwächen diagnostiziert. In der Förderung werden mathematische Basiskenntnisse erarbeitet und geübt, die Voraussetzung für eine gelingende Mitarbeit im Mathematikunterricht sind.

 

Forderunterricht Mathematik

Im Rahmen des „Knobelclubs“ beschäftigen sich begabte und interessierte Kinder mit besonders herausfordernden Aufgaben. Die Freude am eigenständigen Denken und die Ausschöpfung vorhandener Potentiale ist grundlegendes Ziel des Forderunterrichtes.

 

Förderung der Medienkompetenz

Siehe Medienkonzept

 

Training zur sozial-emotionalen Kompetenz
Im ersten Schuljahr wird das Trainingsprogramm „Lubo aus dem All“ durchgeführt, das eine frühzeitige Förderung sozial-emotionaler Kompetenzen ermöglicht, um Verhaltensproblemen vorzubeugen, das soziale Miteinander zu fördern und zugleich Lernmöglichkeiten zu verbessern.

 

Konzentrationstraining

Da die Konzentrationsfähigkeit die Leistungsfähigkeit in den Fächern stark beeinflusst, führt unsere Sozialpädagogische Fachkraft morgens vor dem Unterricht regelmäßig ein Konzentrationstraining in kleinen Gruppen durch. Ziel ist es, die Aufmerksamkeitssteuerung der Kinder zu verbessern und ihre Denk- und Merkfähigkeit zu trainieren.

 

Förderplan

Förderpläne werden für die Kinder erstellt, für die auch eine DEIF-Akte geführt wird. Der Förderplan gilt immer für den Zeitraum zwischen zwei Elternsprechtagen.

Der Förderplan beschreibt die Stärken und Schwächen des Kindes, sowie die zukünftig zu fördernden Entwicklungs- bzw. Fachbereiche und die für das Kind angestrebten Förderziele.

 

Förderempfehlung

Mit der Zeugnisausgabe erhalten alle Kinder mit Förderbedarf Förderempfehlungen, anhand derer die Eltern ihr Kind zu Hause unterstützen können. Die Kommunikation mit den Eltern und dem Kind spielt eine bedeutsame Rolle im Förderprozess.